Projektarchiv

Berlin

No Boundaries e.V. – „Behind Bars“

Der Projektträger

No Boundaries e.V. (in Kooperation mit der Schulabteilung der Jugend-strafanstalt Plötzensee, Berlin)

Die Einrichtung

Der Verein No Boundaries e.V. führt in Kooperation mit der Schulabteilung der Jugendstrafanstalt Plötzensee (Berlin) seit April 2015 das Projekt „Behind Bars“ als Weiterbildungsmaßnahme durch. Jugendliche Insassen werden durch Künstler an Sprache, Ausdruck, Performance, Präsentationstechniken herangeführt. An zwei Tagen pro Woche werden die Jugendlichen unterrichtet, sie schreiben Gedichte, Kurzgeschichten, Statements und Rap-Lyrics, tragen diese voreinander vor, proben Texte und Performances um in regelmäßigen Abständen vor den anderen Insassen, sowie einem externen Publikum die Ergebnisse vorzustellen. Dies erfolgt in Form von Theater, Lesung oder Tanz. Der Verein wirbt zu diesem Zweck an verschiedenen Stellen Gelder ein, um die Künstler zu bezahlen, mietet Technik und Expertise an, um die Ergebnisse zu dokumentieren und zu bewahren. Die Teilnehmenden sind Insassen zwischen 18-24 Jahre alt. Sie wurden in Berlin inhaftiert, kommen aber auch mit ganz diversen Hintergründen, teils Migrationshintergrund, teils in Berlin gebürtige Jugendliche. 2 Pädagoginnen der Jugendstrafanstalt wirken aktiv am Projekt mit und begleiten jede Unterrichtsstunde mit.

Dichter, Tänzer und Rapper arbeiten zweimal wöchentlich mit den Insassen an der Verfassung neuer Texte, Inhalte, Choreographien, um jeweils ein konkretes Thema wie Biographie, Lebensweg, Todsünden usw. künstlerisch zu bearbeiten. Dieses sprachliche Werkzeug soll die Sprachfähigkeiten der Inhaftierten erweitern, ihren Auftritt verbessern und ihre Selbstsicherheit ausbauen. Damit erhalten sie Fähigkeiten, die ihnen auf ihrem beruflichen Wegen nach Entlassung sehr nützlich sein werden, um sich selbst auf dem Arbeitsmarkt vorstellen zu können.

Das Projekt

Das Projekt wird im Jugendstrafanstalt Plötzensee (Berlin) umgesetzt. Zweimal wöchentlich (je 90 Minuten) werden Workshops stattfinden. Auf der Basis von Werken wie Brechts „7 Todsünden“ oder der Oper „Salomé“ werden die literarischen Themen zeitgemäß durch die Insassen aufbereitet und neu interpretiert. Je nachdem, wo die literarische Vorlage bei den Insassen andocken kann. Jedes Workshop-Modul behandelt über 3 Monate ein Thema. Pro Modul nehmen etwa 15 Jugendliche an dem Schulprogramm (Hauptschule) teil. Sprache wird über Kunst zugänglich gemacht, über Sprachspiel und Emotion. Zudem lernen die Insassen über Themen gewaltfrei zu debattieren, sie trainieren das Zuhören, den Respekt voreinander. Sie schöpfen Mut darin, sich in neuen Bereichen auszuprobieren.

No Boundaries e.V. und der Schulbereich der Jugendstrafanstalt Berlin haben bis Dezember 2017 eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben, in der das Projekt regulär durchgeführt wird. Im Anschluss wird eine Schreibwerkstatt sowie ggf. ein Theaterworkshop stattfinden.

Fakten

Höhe der Spende: 7.000 Euro

Patenschaft: Thomas Körper, Projektkaufmann (VINCI Facilities GmbH)

Website: https://www.no-boundaries.de/

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